Die letzten Rennen des Porsche Sport Cup Suisse fanden in Misano (Italien) statt. In der Gesamtwertung auf P2 liegend, hinter dem Fahrerduo Greiling/Richter, waren meine Chancen auf den Titelgewinn leider nur noch theoretischer Natur. Das Duo hat in dieser Saison nicht nur eine top Leistung gezeigt, sondern von einer, hoffentlich nur für dieses Jahr gültigen, Regeländerung profitiert. Fährt ein Duo die ganze Serie an allen Rennen im selben Fahrzeug, erbt der eine Fahrer die Punkt des anderen – ein ziemlich ungewöhnliche und eher spezielle Regelung. Richter ist zusätzlich professioneller Porsche Racing Instruktor – insofern waren meine Chancen eher gering in meiner zweiten Saison, das starke Duo alleine zu schlagen, aber gemäss dem Grundsatz «Chase what seems impossible» habe ich bis zum Schluss gekämpft. Nichtsdestotrotz hat das Duo Greiling/Richter viele Siege eingefahren, kamen immer ins Ziel und haben eine top Performance abgeliefert. Herzliche Gratulation für den verdienten Titel!

In der Quali lag ich mit 0.6s Rückstand auf P2 meiner Kategorie hinter Richter, was eine gute Ausgangslage war. Leider wurde ich im Rennen durch die leistungsstärkeren GT4 MRs aufgehalten, was mich sehr viel Zeit gekostet hat. Richter war zwar auf Sichtdistanz, aber dennoch unerreichbar.

Im zweiten Sprintrennen war mein Start nicht optimal und ich hatte zusätzlich das Pech eines Frühstartes hinter mit. Der Kollege hat mich dann wiederum über Runden aufgehalten, was halt viel Zeit gekostet hat. Nach dem ich dann den zwischen Greiling und mir liegenden GT4 MR auch knacken konnte und hinter dem führenden Greiling war, reichten die verbleibenden zwei Runden nicht mehr aus ihn zu besiegen – die Situation von Franciacorta hat sich wiederholt und ich fuhr knapp hinter ihm ins Ziel. Greiling fuhr in sicherer Position und liess sich zu keinem Fehler provozieren und holte sich verdient den Sieg. Erneut P2 am Ende und somit P2 auch in der Gesamtwertung des Porsche Sports Cup Suisse.

Mein erstes Nachtrennen war sehr interessant und intensiv. In den ersten Runden lagen wir (mit meinem Instruktor und zweiten Pilot Tommy Kiefer) an zweiter Position, bis mich zwei Feindberührungen an die Box gezwungen haben und später zum Ausscheiden gezwungen haben. Beide Unfälle waren absolut unnötig; aber das ist Racing. Der Querlenker vorne rechts verabschiedete sich nach etwas mehr als einer Stunde und wir können von Glück sprechen, dass nicht mehr passiert ist. Das Erlebnis war grandios; in der Nacht scheint man im Fahrzeug in einer eigenen Welt zu sein.

Eine erfolgreiche zweite Saison liegt hinter mir, hinter uns. An 12 Rennen durfte ich 10 Mal aufs Podest, bis auf das Nachtrennen keine Unfälle, geringe Schäden, aber auch sehr viel Glück. Ein grosser Dank an das gesamte BSL Racing Team, welches eine Top Leistung gezeigt hat, meine Car Chiefs Patrick Schäuble, Justin Hermann und Marco Muster für ihren unermüdlichen Einsatz. Grosser Dank gebührt auch an Max Peckel und Hagi als Teamchef, unseren diversen Sponsoren sowie Isabelle und Lorenz Nef.

Last but not Least meinen Instruktoren-Trio Yannick Mettler, Mark Wallenwein und Tommy Kiefer, welche mich über die Saison begleitet und mich überhaupt auf dieses Level gebracht haben. Wir waren ein gutes Team und werden es auch die nächste Saison sein; es ist ein Privileg mit solchen Experten ihres Fachs arbeiten zu dürfen.

Medienmitteilung Porsche Schweiz: Racing Report Misano 2022
Medienmitteilung Porsche Zentrum Basel: Achterbahnfahrt, Nachtrennen und Pokale in Misano