Misano – das letzte Rennen der Saison an der Adria, die Heimstrecke von Valentino Rossi, der mit neun Weltmeistertiteln zu den erfolgreichsten Piloten in der Geschichte der Motorrad-Weltmeisterschaft gehört. Das gesagt: Misano wurde als Moto-GP Strecke gebaut und ist entsprechend anspruchsvoll.
Das letzte Rennen der Saison in Misano ist immer etwas Spezielles. Einerseits das 2h-Endurance Nachtrennen, andererseits die letzte Gelegenheit für die Saison nochmals alle Reserven für den Schlussspurt zu mobilisieren. Die Meisterschaft konnte ich zwar nicht mehr gross beeinflussen und es war klar, dass ich mich mit P4 zufriedengeben musste, da ich in der ersten Hälfte der Saison zu viele Punkte habe liegen lassen. Dennoch: evtl. würde es ja trotzdem nochmals für eine vordere Platzierung reichen.
Am ersten Trainingstag hatten wir noch etwas Mühe, die richtige Balance für das Auto zu finden, weshalb auch das notwendige Vertrauen fehlte. Die Setup Änderungen hatten jedoch eine positive Wirkung gezeigt, sodass ich am Ende des zweiten Trainingstages recht zufrieden mit dem Setup wie auch meiner Performance war.
Das Endurance Qualifying, welches ich mit mein Instruktor Yannick Mettler bestritt, konnten wir für uns entscheiden. Meine eigene Zeit wäre zu diesem Zeitpunkt P3 gewesen, aber Yannick setzte noch einen drauf und konnte P1 rausfahren.
Im Sprint Qualifying am anderen Morgen war meine Zeit mit 1:41:934 zwar sehr schnell, aber leider auch geprägt von etwas Pech, denn ich bin in den letzten drei Kurven auf ein Fahrzeug aufgelaufen und habe wertvolle Zeit liegen lassen, sodass ich das Qualifying auf P3 beendet habe.
Die Ausgangslage für das erste Sprintrennen war dennoch erfolgsversprechend. Doch wie so oft in dieser Saison, war mein Start nicht optimal. Der Reifendruck und die Temperatur waren nicht im idealen Fenster und zusätzlich habe ich in die erste Kurve etwas tief hineingebremst und musste in Folge dessen Fahrzeuge passieren lassen. Nach einem spannenden Zweikampf habe ich das erste Rennen auf P5 beendet und musste mich geschlagen geben.
Im zweiten Sprintrennen bin ich besser weggekommen und konnte in den ersten beiden Runden Plätze gut machen und das Rennen auf P3 beenden. Ich bin zwar auf die Spitze aufgelaufen, aber ich hätte zu viel riskieren müssen, um wirklich noch einen Platz gut zu machen. Mit dem Podestplatz auf P3 konnte ich zufrieden sein.
Das Endurance Rennen war sehr spannend. Yannick ist den Start gefahren und wurde leider nach den ersten 16 Runden unsanft von einem GT3 in T2 gedreht. Zum Glück nur etwas Blechschaden und 10s Verlust – es hätte auch das vorzeitige Ende des Rennens bedeuten können. Auch hatten wir mit den Track Limits zu kämpfen und bereits zwei Verwarnungen kassiert. Ab der 3. gibt es dann pro Verstoss 5s Strafe. Yannick hat ich sich dennoch wieder nach vorne gekämpft und nach ca. 1h mir das Fahrzeug auf P1 übergeben. Leider wurde ich aufgrund unglücklicher Umstände mit der Onboard-Zeitmessung 5s zu früh aus der Box entlassen und so haben wir eine Strafe von 15s kassiert- Autsch. Ich wurde darüber zum Glück nicht informiert und bin einfach mein Rennen gefahren, die P1 konnte ich halten, allerdings war mein Vorsprung kleiner als 15s aufgrund der Strafe! Kurz vor Schluss musste ich dann für den zweiten Boxenstopp in die Box, und aus strategischen Überlegungen machten wir nochmals ein Fahrerwechsel, da Yannick als Pro einfach schneller ist. Unsere Gegner wussten das natürlich auch und haben im letzten Stint auch wiederum den Pro Fahrer an die Front geschickt. Yannick zauberte die letzten Runden eine Quali-Runde nach der anderen, setzte damit unsere Gegner unter Druck, welche zusätzlich nochmals Tracklimits verletzt haben, sodass auch sie 15s Strafen zusammen hatten. Somit Sieg im letzten Rennen der Saison und der zweite Sieg in Folge der 2h Endurance im Porsche Sports Cup Suisse 2023.
Endurance ist, mehr noch als die Sprintrennen, eine Teamleistung. Nur durch konstant gute Performance vom gesamten Team inkl. Fahrer ist ein Sieg überhaupt erreichbar. Herzlichen Dank an dieser Stelle an meinen Instruktor Yannick Mettler und dem AMAG First Rennsport Team, welches die Meisterschaft 2023 in der Teamwertung gewonnen hat.
Herzliche Gratulation an meinen Teamkameraden Patrick Schetty, welcher verdient den Porsche Sports Cup Suisse 2023 gewinnen konnte.
Newsroom Porsche : Race Report Misano 2023
Race Video: PSCS Misano 2023