Saisonauftakt in Portimão – Wetterkapriolen, Setup-Herausforderungen und zwei Podestplätze

Der Auftakt Porsche Sports Cup Suisse fand in diesem Jahr auf dem anspruchsvollen Algarve International Circuit in Portimão statt. Die Strecke, spektakulär gelegen in der Hügellandschaft der Algarve, zählt zu meinen Favoriten. Technisch anspruchsvoll, mit schnellen Passagen und vielen Höhenunterschieden, bietet sie jede Menge Rennsportspannung. Nach dem unglücklichen Ausgang im letzten Jahr, als ich den Sieg drei Runden vor Schluss aus der Hand gab, war die Motivation besonders hoch: Es war noch eine Rechnung offen.

Freies Training – Der Kampf um Grip und Vertrauen

Im freien Training kam ich zunächst nicht ganz an meine Pace vom Vorjahr heran. Schon 2024 war Portimão eine Herausforderung. Damals mussten wir fünf Mal den Hinterreifen links tauschen, da diese der Belastung nicht standhielten. Auch dieses Jahr war es nicht einfach, in den schnellen Kurvenenden das nötige Vertrauen aufzubauen. Drei Dreher an der gleichen Stelle kosteten nicht nur Zeit, sondern auch Selbstvertrauen. Zwar fanden wir für den Renntag ein Setup, das mir grundsätzlich lag, doch es war nicht ganz so konkurrenzfähig, wie im Vorjahr. Dafür haben die Reifen gehalten. Somit vermutlich auch etwas ein Kompromiss.

Qualifying – Erste Startreihe

Das Qualifying fand bei schwierigen Bedingungen statt: feuchte Streckenteile, schwankender Grip und kühle Temperaturen erforderten volle Konzentration. Ohne zuvor absolvierte Testtage war es für mich eine besondere Herausforderung, doch ich konnte mich gut auf die Verhältnisse einstellen. Mit einer Rundenzeit von 1:49.740 Minuten qualifizierte ich mich für Startplatz zwei, direkt hinter dem jungen Elia Pappacena, der eine beeindruckende Performance zeigte. Ein positives Signal für den Renntag und eine erste wichtige Standortbestimmung.

Rennen 1 – Solide Leistung aber weit weg von P1

Der fliegende Start verlief zwar geordnet, aber das Startprozedere hätte durchaus eine genauere Kontrolle durch die Rennleitung vertragen. Ich konnte meine Position behaupten, aber Elia war an diesem Tag nicht zu knacken. Im Laufe des Rennens stieg der Reifendruck deutlich an, was sich auf das Handling negativ auswirkte. Ich konzentrierte mich darauf, die Reifen zu schonen und das Auto sicher ins Ziel zu bringen. Mit P2 hinter Elia Pappacena und vor Patrick Schetty ein starker Auftakt in die Saison.

Rennen 2 – Konstanz bringt erneut Platz zwei

Dank der zweitschnellsten Rundenzeit im Qualifying startete ich auch im zweiten Lauf von der ersten Reihe. Der Start war diesmal enger, und ich musste in der Anfangsphase sowohl nach vorne als auch nach hinten orientieren. Doch Elia fuhr erneut in einer eigenen Liga. Seine Pace war an diesem Wochenende für mich unerreichbar und bestätigte die Werte der freien Trainings. Ich fand meinen Rhythmus, konzentrierte mich auf saubere Runden und beendete das Rennen erneut auf P2, in exakt derselben Reihenfolge wie im ersten Lauf.

Fazit – Zwei Podestplätze, eine klare Benchmark und viel Motivation

Mein erklärtes Ziel, das Rennen zu gewinnen, konnte ich an diesem Wochenende nicht realisieren. Es waren verschiedene Faktoren: fehlende Setup- und Trainingstage, Set-up-Probleme auf einer komplexen Strecke und ein überragender Gegner, die den Unterschied machten. Elia Pappacena, erst 17 Jahre alt und mehrfacher Kart-Meister in der Schweiz und Italien, war an diesem Wochenende schlichtweg eine Klasse für sich, obschon es sein erstes Rennen in einem Porsche GT4 war! Ein Nachwuchstalent, von dem wir mit Sicherheit noch viel hören werden.
Ich bin mit meiner eigenen Leistung dennoch einigermassen zufrieden. Ich habe das Maximum aus der Situation gemacht und für den Moment eine neue Benchmark gefunden. Wer mich kennt, weiss: Das ist für mich der Ansporn meine Leistung zu steigern.

Ein grosses Dankeschön an das AMAG First Rennsport Team sowie meinen Coach an diesem Wochenende, Simon Trummer und Fredy Barth.Webpage Fredy Barth

Nächstes Rennen: Am kommenden Wochenende starte ich als Gast bei der X-GT4 Supersport GT (GT4 Italy), im Rahmenprogramm der WEC 6h von Imola. Ein weiteres Highlight und eine spannende Gelegenheit, mich auf internationalem Terrain zu messen, da ich aus verschiedenen Gründen nicht die komplette Saison im Porsche Sports Cup Suisse fahren werde.